Generationsübergreifendes Marketing: 7 Tipps, um Generationen X bis Z richtig anzusprechen
Jede Generation hat spezifische Vorlieben und Kaufgewohnheiten. Um mit eurem Marketing mehr Wirkung zu erzielen, müsst ihr die Unterschiede und Gemeinsamkeiten der Generationen kennen und verstehen.
Was ist generationsübergreifendes Marketing?
Generationenmarketing ist eine Marketingstrategie, bei der Zielkunden oder Zielgruppen nach ihrem Alter segmentiert werden, indem sie anhand ihrer Generation in Gruppen unterteilt werden. Der Grund dafür ist, dass jede Generation unterschiedliche Vorlieben oder gemeinsame Merkmale hat – zum Beispiel in Bezug auf Medienkonsum und Kaufgewohnheiten.
Mehr als 40 % der Generation Z starten ihren Einkauf auf TikTok. Wenn ihr die jüngeren Generationen erreichen möchtet, müsst ihr folglich auf diesem Kanal präsent sein. Eine Generation, die auf Nachhaltigkeit bedacht ist, kann man für sich gewinnen, indem man sein Engagement für die Umwelt unter Beweis stellt. Was aber, wenn ihr auch andere Generationen ansprechen möchtet?
Während die jüngste Generation von Erwachsenen in Scharen in die sozialen Medien strömt, um sich über Marken und ihre Produkte zu informieren, bevorzugt die Generation X eine einfache Google-Suche. Millennials liegen irgendwo in der Mitte und verlassen sich bei ihren Kaufentscheidungen auf die sozialen Medien und ihre eigenen Recherchen. Wenn ihr jedoch eine dieser Generationen für euch gewinnen wollt, reicht es nicht, nur auf den richtigen Kanälen präsent zu sein. Die nachstehenden Tipps zeigen, wie ihr die drei größten Generationen – Generation X, Millennials und Generation Z – effektiv ansprechen könnt. Ihr seid jedoch nicht auf eine einzige Gruppe beschränkt: Jede Generation weist eine gewisse Vielfalt auf, was bedeutet, dass ihr eine Kombination von Taktiken anwenden könnt, um eure Zielgruppe zu erreichen
1. Mit traditioneller Werbung erreicht ihr nach wie vor die Generation X
Kanalübergreifende Marketingstrategien sind eine der besten Möglichkeiten, um mit der Generation X in Kontakt zu treten. Die MTV-Generation liebt immer noch die Kanäle, mit denen sie aufgewachsen ist – mehr als 40 % der Generation X sehen täglich fern. Aber sie nutzen auch die sozialen Medien: Nach Angaben von GlobalWebIndex haben 81 % der Generation X einen Facebook-Account.
Eine Kombination aus traditionellen Kanälen wie Außenwerbung und Printmedien und digitalen Kanälen wie Facebook sorgt dafür, dass eure Botschaften an mehreren Orten erscheinen, an denen sich die Generation X aufhält. Je größer die Reichweite eurer Marketingmaßnahmen ist, desto wahrscheinlicher ist es, dass ihr neben eurer Zielgruppe der Generation X auch andere Generationen ansprechen könnt.
Wenn ihr auf diesen Kanälen Präsenz zeigt, erhöht sich die Chance, dass Personen der Generation X eure Inhalte sehen. Die jüngste Kampagne von Penn Medicine zum Beispiel, erinnert die Generation X daran, Krebsvorsorgeuntersuchungen zu vereinbaren – und zwar durch eine witzige Kombination aus Plakaten und Radiowerbung, die die gleiche Botschaft vermitteln: “If you know what a floppy disk is it may be time for your cancer screening.” (Auf Deutsch: Wenn ihr wisst, was eine Diskette ist, ist es vielleicht Zeit für eure jährliche Krebsvorsorgeuntersuchung.)
Durch die Investition in zwei Kommunikationskanäle (physisch und akustisch) verdoppelte Penn Medicine die Chance, dass die Botschaften die Zielgruppe auf ihrem täglichen Weg zur Arbeit erreichen – und dabei wahrscheinlich auch noch einige ältere Millennials erreichen.
2. Die Generation X liebt Nostalgie
Je aussagekräftiger und wirkungsvoller eure Botschaft ist, desto besser wird sich euer Publikum mit ihr identifizieren. Das Beispiel von Penn Medicine eignet sich besonders gut, um die Generation X anzusprechen, da es eine Erinnerung aus ihrer Jugend einbezieht.
Laut einer Studie von Google sehen sich 75% der Generation X YouTube-Videos an, die bei ihnen nostalgische Gefühle auslösen. Das bedeutet, dass eine der besten Möglichkeiten, die Aufmerksamkeit der Generation X zu gewinnen und sie dazu zu bringen, eure Marke zu unterstützen, darin besteht, Musik oder Ikonografie einzubinden, die diese Nostalgie hervorruft. Ein gutes Beispiel ist hier der jüngste Super Bowl-Werbespot von Workday. Die Fernsehwerbung griff die Nostalgie der Generation X auf, indem sie 80er-Jahre-Ikonen wie Ozzy Osbourne, Joan Jett und Billy Idol einsetzte, um „Unternehmertypen“ aufzufordern, sich nicht als Rockstars zu bezeichnen – auch wenn sie sich durch das Produkt von Workday so fühlen.
In ähnlicher Weise nutzte Michelob Ultras in seiner jüngsten Caddyshack-Werbung mit der Tennis-Championesse Serena Williams den Film aus den 80er Jahren, um für sein Bier zu werben.
Diese Nostalgie-Taktik ist jedoch nicht auf die Kommunikation mit der Generation X beschränkt – jeder liebt eine kleine Reise in die Vergangenheit. Marken nutzen auch Rückblicke, um Millennials anzusprechen, da diese ebenfalls von nostalgischen Botschaften angetrieben werden. Man denke nur an den PopCorners-Werbespot, in dem die Co-Stars der erfolgreichen Fernsehserie Breaking Bad zu sehen waren – eine Serie, die Millennials so sehr liebten, dass sie den Schauplatz der Serie (Albuquerque, New Mexico) zu einem beliebten Reiseziel gemacht wird.
3. Setzt auf nutzergenerierten Content, um Millennials für euch zu gewinnen
Nutzergenerierte Inhalte wie Blogs und Produktbewertungen können dazu beitragen, die Qualität eurer Produkte und Dienstleistungen für alle Generationen zu bestätigen. Wenn ihr Millennials davon überzeugen wollt, eure Marke zu unterstützen, solltet ihr diese Art von Inhalten nutzen, indem ihr Kunden ermutigt, über ihre persönlichen Erfahrungen mit eurer Marke und Angeboten zu sprechen.
Ein gutes Beispiel ist hier die von Tätowierungen inspirierte Marke Take To The Grave: Anfang dieses Jahres veröffentlichte eine zufriedene Kundin ein TikTok-Video über ihren kürzlichen Kauf eines Duschvorhangs. Dieser wurde mit einer lustigen Rubbelkarte geliefert, die den „Du bekommst, was du bekommst“-Trend beim Tätowieren aufgreift. Bei diesem Trend erhält man ein Tattoo auf der Grundlage eines zufällig ausgewählten Designs. Die Marke forderte ihre Kunden auf, ihre Tattoo-Designs zu posten und Take To the Grave zu markieren. Seitdem hat die Marke damit zu kämpfen, ihre Duschvorhänge auf Lager zu halten.
Testimonials und Bewertungen sind auch deshalb wertvoll, weil sie eine unvoreingenommene Perspektive auf eure Marke bieten. Zudem gaben 78 % der Millennials in einer kürzlich durchgeführten Umfrage an, dass Bewertungen bei der Entscheidungsfindung hilfreich sind. Tatsächlich wenden sich 42 % der Millennials an soziale Medien, um Informationen mit Gleichaltrigen zu überprüfen, anstatt Websites wie Wikipedia zu besuchen. Die Reisetaschenmarke Tom Bihn beispielsweise hat auf ihrem Blog einen Beitrag veröffentlicht, in dem ein echter Kunde berichtet, wie er seine Taschen von Tom Bihn tagtäglich benutzt. Der persönliche Erfahrungsbericht gibt neuen Kunden mehr Kontext, um ihnen bei der Kaufentscheidung für eine Tasche zu helfen. Diese Taktik ist nicht nur für das Marketing der Millennials geeignet. Kundenempfehlungen können den Erfolg jeder Marke unterstützen – oder zumindest den Erfolg eines einzelnen Produkts, so wie es bei Take To The Grave der Fall war.
4. Stellt sicher, dieselben Werte mit der Generation Z zu teilen
Die Generation Z unterstützt eher Marken, die dieselben Werte aufzeigen. Wenn ihr die Loyalität dieser Generation gewinnen wollt, müsst ihr euch für die Themen engagieren, die der Generation Z wichtig sind:
- Nachhaltigkeit: Sie sind bereit, bis zu 10 % mehr für nachhaltige Produkte auszugeben, unabhängig vom Markennamen.
- Mentales Wohlsein: Laut Latana würden 70 % der Generation Z lieber bei Marken kaufen, die das Bewusstsein für psychische Gesundheit fördern.
- Diversität: Einem Bericht von Snapchat zufolge sind 74 % der Generation Z der Meinung, dass jeder nach Gleichheit streben sollte.
Die Generation Z engagiert sich stärker, wenn Marken diese Werte in ihren Botschaften betonen. Ein Beweis dafür ist die Kampagne „Lighten the Load“ von JanSport, die dank ihrer Betonung auf psychische Gesundheit ein „beispielloses Engagement“ bei der Generation Z hervorrief.
Aber die Mitglieder der Generation Z sind nicht die einzigen, die daran interessiert sind, Marken mit ähnlichen Werten zu unterstützen. Mehr als 80 % der Millennials würden einen ethischen Kauf einem günstigen vorziehen. Auf der anderen Seite ist die Generation X viel kostenbewusster – sie nähert sich dem Rentenalter und ist auf finanzielle Sicherheit bedacht.
5. Etabliert eine authentische Präsenz auf TikTok, um die Generation Z (und andere) zu erreichen
TikTok wird bei jungen Nutzerinnen und Nutzern immer beliebter. Ein Report ergab, dass mehr als 60 % der Generation Z die Plattform täglich nutzen. Das macht TikTok zum besten Kanal, um diese Gruppe zu erreichen. Unterstreicht wird dies von der Statistik, dass fast 40 % der Verbraucherinnen der Generation Z angeben, aufgrund von TikTok einen Kauf getätigt zu haben.
Aber die Plattform ist nicht nur allein auf die Generation Z ausgerichtet. TikTok hat sich zu einer der weltweit beliebtesten Social-Media-Appsentwickelt und ist somit ein großartiger Kanal, um alle Generationen zu erreichen. Laut den eigenen Daten von TikTok:
- Millennials bezeichnen TikTok-Anzeigen 1,6-mal häufiger als „unterhaltsam“, insbesondere im Vergleich zu Anzeigen, die sie auf anderen Plattformen sehen.
- Millennials sind mehr als doppelt so häufig bereit, eine Marke auf der Plattform zu markieren als andere Generationen.
- Bei der Generation X ist die Wahrscheinlichkeit, ein Ladengeschäft zu besuchen, nachdem sie Markeninhalte auf der Plattform gesehen hat, 1,3 Mal höher.
- Fast 60 % der Generation X suchen aktiv nach Produktbewertungen, nachdem sie TikTok-Anzeigen gesehen haben.
Es sollte also nicht überraschen, dass Unternehmen wie Duolingo TikTok zunehmend nutzen, um generationsübergreifend mit ihrem Publikum zu kommunizieren. Und es funktioniert unglaublich gut: Die Posen seines Maskottchens Duo haben der Marke zu einer Fangemeinde von über 6,6 Millionen Menschen verholfen.
Auch der Erfolg von Crumbl Cookies, der dank der Plattform erzielt wurde, inspiriert: Das Unternehmen wurde 2017 gegründet und hatte in nur sechs Jahren mehr als 750 Filialen in ganz Nordamerika. Im Jahr 2022 verkaufte Crumbl Cookies tagtäglich fast eine Million Kekse. Das Unternehmen nutzte seinen TikTok Account, um seine wechselnden Kekssorten anzupreisen und die Aufmerksamkeit von TikToking-Dessertliebhabern auf der ganzen Welt zu gewinnen.
6. Spürt Opportunitäten auf, um mit Influencern jeder Generation zusammenzuarbeiten
Letztes Jahr verkündete das Rolling Stone Magazine, dass „Influencer Marketing tot ist“. Aber ist das wirklich wahr?
Sicher, die Menschen sind es leid, dass prominente Influencer ihr unerreichbares Leben in den sozialen Medien anpreisen. Aber das bedeutet nicht, dass niemand mehr Ratschläge von Influencern annimmt. Tatsächlich vertrauen fast 70 % der Verbraucherinnern und Verbraucher den Empfehlungen von Influencern eher als denen von Unternehmen. Der Schlüssel zu erfolgreichem Influencer-Marketing liegt in der Zusammenarbeit mit einflussreichen Persönlichkeiten, die eine Verbindung zu der Generation herstellen können, die ihr erreichen wollt.
Generation Z + De-Influencing
Authentizität hat für 92 % der Generation Z oberste Priorität. Es sollte daher nicht überraschen, dass diese Generation begonnen hat, sich zum „De-Influencing“zu bekennen. Um mit der Generation Z in Kontakt zu kommen, solltet ihr mit kleineren Content Creators zusammenarbeiten, die ihre eigene authentische Präsenz haben.
Besonders gut bietet sich hier an, mit Nano-Influencern zusammenzuarbeiten, sprich mit Kreativen mit einer kleinen, aber engagierten Fangemeinde, die auf TikTok – der Lieblingsplattform der Generation Z – fast 60 % Engagement verzeichnen.
Millennials + Expertise
Genau wie die Generation Z wollen Millennials authentische Inhalte. Aber anders als die jüngere Generation vertrauen Millennials viel eher professionellen Content Creators und Influencern in den sozialen Medien. Einem aktuellen Bericht von Morning Consult zufolge würden 57 % der Millennials ein Produkt kaufen, wenn die Influencer, die es empfohlen haben, sich mit der Marke oder der Branche auskennen.
Generation X + Relativität
Im Gegensatz zu den Generationen nach ihnen liebt die Generation X immer noch Celebrities – erinnert ihr euch noch an den großartigen Super Bowl-Werbespot von Workday mit Ozzy? Aber Prominente sind nicht die Einzigen, die mit der Generation X in Kontakt treten können: In den sozialen Medien gibt es in letzter Zeit immer mehr Influencer der Generation X, die sich die Liebe dieser Zielgruppe zur Nostalgie zunutze machen, indem sie über Dinge sprechen, mit denen sie sich alle identifizieren können.
7. Erkennt Gemeinsamkeiten und Überschneidungen innerhalb verschiedener Generationen an
Selbst innerhalb einer einzigen Generation gibt es eine große Vielfalt unter den Verbraucherinnen und Verbrauchern. Schließlich erinnern sich nicht alle Generation Xer nostalgisch an ihre Kindheit, und nur einige Millennials lieben Avocado-Toast – ganz zu schweigen von der Tatsache, dass die Generation Z die diverseste Generation der Geschichte ist (zumindest bisher). Es existieren auch Mikro-Generationen, die zu berücksichtigen sind. Diese kleineren Altersgruppen liegen zwischen zwei größeren Generationen – so wie die Zillennials zwischen den Millennials und der Generation Z stehen – und sie verbinden oft einige Elemente beider Gruppen. Da sich diese kleine Bevölkerungsgruppe keiner der beiden Generationen zugehörig fühlt, wird sie oft übersehen und ausgegrenzt.
Deshalb ist es wichtig, eine Kombination von Marketingtaktiken anzuwenden und sich nicht nur auf eine einzige Generation zu konzentrieren. Ein ausgewogener Ansatz ermöglicht es, alle Mitglieder einer Zielgruppe zu erreichen, unabhängig vom Alter.
Erschafft eine Marke, die bei künftigen Generationen Anklang finden wird
Auch wenn einige Taktiken für das Targeting bestimmter Altersgruppen besser funktionieren als andere, sind sie nicht auf eine bestimmte Generation beschränkt. Es ist wichtig, authentische Botschaften zu entwickeln, die „je nach Plattform und Kontaktpunkt angepasst werden können", sagte Freddie Öst, Brand Director und Gründer von Snask.
Wenn Marken sich zu sehr auf die Unterschiede verschiedener Generationen fokussieren, „orientieren sie sich an den falschen Faktoren.” Anstelle dessen, erklärt Zoe Scaman, Gründerin und Brand Consultant bei Bodacious, ist es viel wichtiger, sich auf ihre „Gemeinsamkeiten zu konzentrieren.” Das bedeutet, eine authentische Marke mit klaren Werten aufzubauen.
Erhaltet in unserem Guide weitere Insights von unseren Brandingprofis zu generationsspezifischem Marketing und erfahrt, wie ihr eine starke, authentische Marke von morgen aufbaut.